Luigi
Pericle Archiv
Das gerade neu renovierte Hotel Ascona ist ein aussergewöhnliches Haus, das Beherbergung und Kultur verbindet. In ihm befinden sich die Dauerausstellung von 150 Werken in Tusche auf Papier des Künstlers Luigi Pericle (1916-2001) und das Archivio Luigi Pericle, gegründet von den Hausherren Andrea und Greta Biasca-Caroni. Der Ausstellungsverlauf durch die Gänge und gemeinschaftlichen Zonen des Gebäudes macht das Hotel Ascona nicht nur zu einem Ort für Relax und Vergnügen, sondern auch zu einem neuen und in seiner Art einzigartigen Ziel für Kunstinteressierte.
Die Gäste des Hotel Ascona können die Dauerausstellung jederzeit besuchen und nach Terminvereinbarung im Archiv die magische Welt des Luigi Pericle entdecken: seine Werke, Originaldokumente und seine Bibliothek. Und nicht nur das, denn bei einem Aufenthalt im Hotel Ascona erleben sie die Orte und die Natur, die seine Kunst inspirierten.
Umgeben von herrlicher Natur und in der Nähe von faszinierenden Orten mit einer mystischen Aura gelegen – wie dem Monte Verità, Eranos, dem Museo di Arte Moderna di Ascona, der Fondazione Marguerite Arp und der Fondazione Remo Rossi – steht das Hotel Ascona praktisch im Zentrum einer Kulturreise zu Schönheit und Kunst.
Die Wiederentdeckung
Die seit vielen Jahren verlassene und von Dornenranken überwucherte kleine Villa aus den 1930er-Jahren neben dem Hotel Ascona hütete ein Geheimnis: die Geschichte eines vergessenen Künstlers, seiner Kunst und seiner Kultur. Fünfzehn Jahre lang beobachteten Greta und Andrea Biasca-Caroni das leere Haus und träumten davon, es zu kaufen. Sein Garten grenzt an das Grundstück ihres Hotels an den Hügeln des Monte Verità.
Endlich konnten sie es kaufen und nach den vielen Jahren in Vergessenheit wieder öffnen. Und das Haus enthüllte wahre Schätze: Hunderte von Bildern und Dokumenten, säuberlich in grossen Holzkisten verwahrt, die die Räume füllten. In hohen Regalen standen immer noch, ordentlich aufgereiht, Bücher über Philosophie, Literatur, die Kunst aller Kulturen der Vergangenheit, von den Ägyptern bis in den Fernen Osten, sowie wissenschaftliche Texte in den Bereichen Theosophie, Anthroposophie, Astrologie, Ufologie, die alle das Wissen und die Weisheit des Meisters Luigi Pericle genährt hatten.
Luigi Pericle (1916-2001)
Der Maler, Illustrator, Literat, Gelehrte in Theosophie und Mystizismus Luigi Pericle ist ein Protagonist der Kunstgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Herausragende Figuren der internationalen Kunstszene wie Sir Herbert Read, Berater von Peggy Guggenheim und Mitbegründer des Institute of Contemporary Arts in London, der Sammler Peter G. Staechelin oder Peter Cochrane und Martin Summer der Arthur Tooth & Sons Gallery in London schätzten ihn sehr. Im Verlauf seiner Karriere stellte Pericle zusammen mit grossen Künstlern wie Karel Appel, Sam Francis, Asger Jorn, Antoni Tàpies, Jean Dubuffet, Jean-Paul Riopelle und Pablo Picasso aus.
Ende des Jahres 1965, auf dem Höhepunkt seines Erfolges, beschloss er plötzlich, aus dem Kunstsystem auszusteigen und sich ganz seiner malerischen und spirituellen Suche zu widmen. Er lebte inmitten der Ruhe des Monte Verità eine Art Eremitendasein, das er nur mit seiner geliebten Frau teilte, die er «Nini» nannte. Bis in die 1980er-Jahre schuf er eine enorme Menge an Gemälden auf Leinwand und Spanplatte, Tuschemalereien und Zeichnungen, dann konzentrierte er sich ganz auf das Schreiben eines unveröffentlicht gebliebenen Romans.